Jacques Brel

belg. Chansonnier und Schauspieler; gehörte zur Weltklasse der Chansonsänger; Auftritte u. a. im Pariser "Olympia" und in der "Carnegie Hall" in New York

* 8. April 1929 Brüssel

† 9. Oktober 1978 Bobigny bei Paris

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 45/1978

vom 30. Oktober 1978 , ergänzt um Meldungen bis KW 49/2023

Wirken

Jacques Brel wurde am 8. April 1929 in Brüssel geboren, wo sein Vater eine Kartonagenfabrik betrieb. Nach entsprechender Ausbildung arbeitete B. zunächst im väterlichen Unternehmen (1200 Arbeiter), gab aber mit 24 Jahren 1953 seine bürgerlische Existenz auf, ließ seine Frau Thérèse und seine drei Töchter Chantal, France und Isabelle in Brüssel zurück und ging nach Paris. Schon 1948 hatte B. begonnen, Chansons zu dichten, jetzt wollte er sich ganz mit revolutionärem Elan dieser Kunstrichtung verschreiben. "Ich schmeiße die Fenster der Fabriken ein" sagte der junge belgische Sozialist damals, doch zunächst kümmerte man sich wenig um sein Auftreten in Bistros und Avantgardelokalen (L'Ecluse, Patachou u.a.) oder etwa im Théâtre des Trois-Baudets (53/54). "Ich habe lange debütiert, fünf Jahre lang" (darunter auch mit einer Randrolle schon im "Olympia") sagte er einmal. In diese Zeit fällt auch eine Tournee mit Sydney Bechet durch ...